Auszug aus dem ORF-Funkhaus - Vorarlberg-Magazin    "Schriftbilder" im ORF-Funkhaus Handschrift und Philosophie als Grundlage der Kunst: Edmunda Hartmann stellt derzeit im ORF-Funkhaus aus. Hartmann sieht die Handschrift als Ausdruck der Persönlichkeit. Edmunda Hartmann Seit ihrer frühesten Kindheit hegt Edmunda Hartmann ein intensives Interesse für die Handschrift, die auch das zentrale Thema dieser Werkserie darstellt. Schopenhauers Aphorismen sind die Grundlage von Bearbeitungen und Verfremdungen, die schließlich auf Metallplatten ihren Ausdruck finden. Edmunda Hartmann "grundiert" ihre Bildwerke gewissermaßen mit einem dichten handschriftlichen Zeichenteppich aus Schopenhauers Lebensweisheiten. Über diese "Grundierung", die sowohl inhaltlich wie formal die Basis des Werks bildet, legt sie stark reduzierte Fotos, die eine Assoziation zum jeweiligen Text bilden. Die abstrakten Bildformen erzeugen räumliche Tiefe und schaffen eine zusätzliche Bedeutungsebene, ohne die Handschrift in ihrer Wirkung zu beeinträchtigen. Das Schrift-Bilden im Sinne von Herstellung eines rhythmisch fließenden Bildes aus Schriftzeichen, verbindet sich in Edmunda Hartmanns Verständnis auf das Engste mit dem individuellen Wesen eines Menschen. Im Computer-Zeitalter fragen ihre Werke ganz allgemein nach unserem Verhältnis zur Handschrift als ganzheitliches Abbild unserer Persönlichkeit. Edmunda Hartmann, 1937 geboren, lebt und arbeitet seit 1988 in Thüringerberg. Ausbildung in Malerei und Grafik. Sie ist Mitglied der Berufsvereinigung             Text von ORF-Kulturredakteur Martin Hartmann         Handschrift als Ausdruck der Persönlichkeit "Der Faszination einer immer mehr verschwindenden Kulturtechnik ist die Künstlerin Edmunda Hartmann erlegen. Die, wie sie sich selbst bezeichnet, Spätberufene sieht die Handschrift als Ausdruck der Persönlichkeit. Zur Zeit zeigt Edmunda Hartmann im Foyer des ORF-Landesstudios in Dornbirn neue Arbeiten. Philosophie ist im wahrsten Sinn des Wortes der Hintergrund ihrer Bilder auf Aluminiumplatten. Zitate des gemeinhin als Pessimisten bekannten Philosophen Arthur Schopenhauer füllen die gesamte Bildfläche. Geschrieben sind sie in Kurrent, jener Handschrift, die bis zur Hälfte des 20. Jahrhunderts geläufig war. Darauf werden extrem vergrößerte Ausschnitte von Photos gedruckt."     Ausstellung im ORF Funkhaus Dornbirn